Zusammenfassung:
Anthony Guihur verstärkt seit Frühjahr 2022 das Forschungs- und Entwicklungsteam der MediCrops Biomedical Technologies AG als Senior Scientific Collaborator und Advisor. Seine langjährige Erfahrung und sein fundiertes Wissen auf dem Gebiet der molekularen Pflanzenbiologie spielen eine wesentliche Rolle in der strategischen und innovativen Cannabisforschung von MediCrops.
Können Sie uns ein wenig über Ihren Hintergrund erzählen?
Ich habe 15 Jahre Erfahrung als Biowissenschaftler mit einem soliden Hintergrund in (pflanzlicher) Molekularbiologie, Biochemie und im pflanzlichen Sekundärstoffwechsel wie Terpenoiden. Es macht mir Spaß, nach neuen Ideen für relevante Probleme in meinem Forschungsgebiet und außerhalb zu suchen und diese zu entwickeln. In diesen Jahren habe ich mich auch mit Elektrophysiologie, konfokaler Mikroskopie und Bioinformatik beschäftigt. Ich habe nachweislich Erfahrung mit „Omics“/“Big Data“ durch genomische, transkriptomische und proteomische Studien und Analysen. Während meiner Promotion (in Frankreich) und vor allem während meiner Postdoc-Zeit (in der Schweiz) habe ich meine Forschungsprojekte geleitet und verwaltet, einschließlich Projektdesign und -management, Forschungsstrategie und -finanzierung, Datenanalyse, Betreuung von Studenten (vom Bachelor bis zum Doktoranden), Implementierung von Forschungsinstrumenten und Kommunikation der Ergebnisse.
Darüber hinaus bin ich an mehreren freiwilligen Aktionen zur Wissenschaftskommunikation für Laien, politische Entscheidungsträger und Journalisten beteiligt.
Wie würden Ihre Kollegen Sie beschreiben?
Schwierige Frage! Hahaha. Meine Kollegen würden mich als eine engagierte, freundliche, einfallsreiche Person beschreiben, die eine gute Stimmung im Team aufrechterhält, aber auch proaktiv und belastbar ist, wenn sie unter Druck steht.
Welche Bedürfnisse gibt es und wohin geht die Cannabisforschung Ihrer Meinung nach?
Wussten Sie, dass die Cannabispflanze seit mehr als zwei Jahrtausenden verwendet wird? Ja, aber in Wirklichkeit wissen wir nur sehr wenig darüber, wenn es um „wissenschaftliche Erkenntnisse“ geht. Der schlechte Ruf hat die Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung über viele Jahre hinweg beeinträchtigt. Außerdem betrafen die meisten Studien nur die Anbaumethoden, Ertrag und Wachstum der Pflanze. Aber letztlich nur wenige über die zellulären und molekularen Mechanismen der Pflanze selbst. Wir haben noch eine Menge zu lernen! Aufgrund der Lockerung der Rechtsvorschriften für die medizinische Verwendung besteht jedoch ein großer Bedarf an solider Forschung und Entwicklung mit modernsten Technologien.
Da nur wenige Prozent der Cannabis-„Omics“ (d. h. Genom-, Transkriptom-, Proteom- und Metabolomanalyse) erforscht bzw. bekannt sind, ist es leicht, eine Verbindung zwischen diesen beiden Bereichen herzustellen und den Bedarf an wissenschaftlichen und soliden Daten zu erkennen. Wenn Sie Menschenleben berühren, müssen Sie Vertrauen in Ihre Pipeline, in Ihre Sorten und in Ihr Produkt haben.
Deshalb hat sich MediCrops dafür entschieden, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit hochqualifizierten Mitarbeitern zu eröffnen und auszubauen, noch bevor das Unternehmen eine eigene Produktionsstätte hat. Das spiegelt unsere Professionalität und die Ernsthaftigkeit wider, mit der wir vorgehen. Es ist schwierig, die Zukunft vorherzusagen, aber omics-Daten werden eine zentrale Rolle spielen, und längerfristig auch rigorose humane/klinische Studien. Ich bin voreingenommen, aber Wissenschaftler werden im Cannabisbereich mehr als gebraucht.
Was hat Sie dazu bewogen, mit MediCrops zusammenzuarbeiten?
Das mag wie ein Klischee klingen (lächelt), aber als MediCrops über ihr Management an mich herantrat und mich dann mit Ivan Mestrangelo (CEO) und Luitpold Wusthof (CFO) traf, hatte ich ein sehr gutes Gefühl und es kam zu einem ehrlichen, professionellen und intellektuellen Austausch. Das Projekt ist anregend und wird von qualifizierten Personen geleitet, die sich bereits anderswo bewährt haben. Dies ist eine Garantie für Seriosität, Exzellenz und Qualität.
Ich für meinen Teil habe seit April 2022 die Leitung des F&E-Teams als leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter/Berater übernommen, wo ich die Gelegenheit ergreife, wirksame und nützliche Metaboliten zu erforschen und zu entdecken. Mit der Implementierung unserer F&E im Startlab in Biopôle, Lausanne (VD), bieten wir uns die besten Möglichkeiten, unsere Ziele zu erreichen. In der Tat kann ich bei MediCrops wie ein Maler oder Künstler meine Erfahrungen in der wissenschaftlichen Forschung ausdrücken, erforschen und experimentieren und neue Entdeckungen machen. Das ist aufregend!
Was sind Ihre kurz-, mittel- und langfristigen Ziele mit MediCrops?
MediCrops ist ein junges Unternehmen und als solches ist es nicht nur aufregend, sondern auch motivierend, sich auf das Abenteuer einzulassen. Im Bereich Forschung und Entwicklung werden wir zunächst die genomische und transkriptomische Forschungsachse ausbauen. Natürlich ist auch die Entdeckung neuer oder unterschätzter Cannabinoide/Terpenoide ein Schwerpunkt für uns. Langfristig planen wir, unsere ersten Ergebnisse im Rahmen klinischer Studien Patienten zur Verfügung zu stellen.
Ich betone, es ist sehr wichtig: Wir wollen der Öffentlichkeit, den Patienten und den politischen Entscheidungsträgern den neuesten Stand der Forschung über medizinischen Cannabis nahebringen.
Ein letztes Wort?
Seien Sie glücklich in dem, was Sie tun, und die Ergebnisse werden folgen!